SV Darmstadt 1898 Presse Sonstiges

RE: Pressebericht

#51 von abby , 03.08.2020 22:01

Hilfskampagne soliDArisch pausiert

31.07.2020

Am 20. März startete der SV Darmstadt 98 mit Unterstützung der Wissenschaftsstadt Darmstadt unter dem Motto #soliDArisch eine zentrale Anlaufstelle für Hilfswillige und Hilfesuchende, um sie miteinander zu verbinden. Wir blicken auf vier Monate mit besonderen Erfahrungen zurück, verbunden mit der Hoffnung, dass die aktuell stabile Lage Bestand hält und #soliDArisch in absehbarer Zeit nur noch als Beispiel für besonderen Zusammenhalt dient, den wir uns für die Zukunft bewahren sollten.

Der Beginn der Corona-Krise traf den SV 98 genauso überraschend wie den Rest der Gesellschaft. Während sich zunächst alles darum drehte, ob Spiele abgesagt werden müssen oder ohne Zuschauer stattfinden, entwickelte sich auch sehr schnell ein Bewusstsein für das eigentliche Problem, den Virus selbst. Das Auswärtsspiel in Karlsruhe war gerade zum Geisterspiel erklärt worden, da rief der Block1898 zum Busspalier für die abreisende Mannschaft auf. Gut gemeint, aber weniger als 24 Stunden später ruderte man aus eigenem Antrieb schon wieder zurück und forderte die Lilienfans zum Daheimbleiben auf. Aus gutem Grund, wie wir heute wissen. Diese große Dynamik und Unsicherheit der ersten Stunden sollte sich als Schnellkurs in Sachen Coronavirus aber bald als hilfreich herausstellen. Während in der Gesamtgesellschaft noch große Unwissenheit herrschte, hatte sich die Lilienfanszene nun schon intensiver mit dem Thema beschäftigt und schlug dem SV 98 vor, eine Hilfe-Hotline zu schaffen, um fitte, junge Helfer/innen und Personen aus der Risikogruppe miteinander zu vernetzen.

In der gemeinsamen Historie waren SV 98 und die Stadt Darmstadt schon immer eng verwoben. In schlechten Zeiten half man sich schon mehrfach gegenseitig aus und so war es keine Frage, dass wir Lilien der Stadtgesellschaft auf diesem Weg etwas zurückgeben wollten. In Absprache mit dem Krisenstab der Stadt Darmstadt wurde durch die FuFa in Windeseile die nötige Infrastruktur zusammengebastelt, während die Jungs und Mädels der Südtribüne mit Bannern in der Stadt auf die Problematik aufmerksam machten und Ihre Manpower anboten.

Kaum waren Emailadresse und Hotline der „soliDArisch“-Aktion geschaltet, standen sie auch nicht mehr still. Ob der Praktikant auf der schwäbischen Alb oder der Sicherheitsbeauftragte in der Darmstädter City: Die Geschäftsstellenmitarbeiter im Home Office, geübt im Organisieren und Improvisieren, hatten Spaß daran, sich für die gute Sache zu engagieren. Vor allem, weil uns eine überragende Welle der Hilfsbereitschaft erreichte, so dass sich schon innerhalb weniger Stunden mehrere Hundert Freiwillige bei uns gemeldet hatten. Doch auch die Hilfesuchenden, die meist weniger Internet-affin und schwerer zu erreichen waren, fanden alsbald zu uns.

Mittlerweile zählen wir bei soliDArisch mehr als 900 Helfer und über 100 vermittelte Hilfsjobs - wobei diese je nach Art Aufgabe auch mehrere Helfer bzw. Hilfesuchende beinhalten können. Highlights waren sicherlich Sammlungen von Tierfutterspenden für die Keller-Ranch oder Computermaterial für die Bernhard-Adelung-Schule durch unsere Ultraszene. Wir fanden Helfer, die neue Tiefkühlschränke gekauft und alte entsorgt haben, oder Mundschutz anfangs gar für Apotheken, und später für Obdachlose organisieren konnten. Es meldeten sich Leute, die spontan ins Krankenhaus mussten, und derjenige an der Hotline selbst schnell losgeeilt ist, um die Tasche mit der Kleidung nachzufahren oder Lehrer, die tapfer zusätzliche Nachhilfestunden über Video-Telefonie gaben.

Darüber hinaus entstand ein Netzwerk Darmstädter Corona-Hilfen und weiterer ehrenamtlicher Initiativen, das sich per Telefonschalte 1-2x wöchentlich zusammenfand, um alle Maßnahmen miteinander zu koordinieren. Diesem runden Tisch konnten wir mit soliDArisch mehrmals aushelfen, aber auch selbst von der kompetent besetzten Runde profitieren. Mit der Präsenz auf hessen-helfen.de wurde soliDArisch schließlich auch vom Land Hessen als die offizielle Coronahelfer-Anlaufstelle für Darmstadt anerkannt.

Mit dem Abflauen der Infektionswelle hat sich auch die Nachfrage nach unseren Hilfsvermittlungen beruhigt. Deshalb setzen wir das Angebot ab dem 1. August aus, zumal die Vereinsmitarbeiter mittlerweile wieder stark im Tagesgeschäft stark eingebunden sind. In erster Linie freuen wir uns aber darüber, wie aus einer kleinen Idee aus der Fanszene etwas wirklich Großes geworden ist. SoliDArisch hat uns gezeigt, dass dieses Wort auch heute noch in der Gesellschaft existiert und eine große Hilfsbereitschaft vorhanden ist – und das sollten wir uns für die Zukunft bewahren, ob mit Pandemie oder ohne.

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RE: Pressebericht

#52 von abby , 03.08.2020 22:02

"Ich werde direkt reinfetzen"

31.07.2020

Anfang März brach sich Immanuel Höhn den Außenknöchel im linken Fuß. Pünktlich zum Start in die Vorbereitung meldet sich der 28-Jährige nun zurück und sprach mit uns über die Tests der ersten Woche, Konkurrenz auf seiner Position und das eigene Selbstvertrauen.

sv98.de: Höhni, bereits zum Abschluss der vergangenen Saison warst du teilweise auf dem Trainingsplatz zu sehen, hast individuell trainiert und kleine Teile der Einheiten auch mit dem Team absolviert. Wie sieht es jetzt bei dir aus?

Höhn: Damals war ich bereits in den Entzügen der individuellen Belastungen, jetzt konnte ich auch in der Pause nochmal gut arbeiten und bin komplett schmerzfrei. Die freie Zeit hat gutgetan. Sowohl für den Kopf als auch für den körperlichen Zustand. Da bin ich nochmal zwei große Schritte nach vorn gegangen.

sv98.de: Du bist also bereit für das Mannschaftstraining?

Höhn: Genau, für mich geht es morgen auf den Platz. Darüber bin ich natürlich sehr glücklich.

sv98.de: War das erste Training immer dein Ziel oder bist du dem Plan sogar voraus?

Höhn: Der Vorbereitungsstart war auf jeden Fall mein Ziel und ich war mir auch sicher, dass es klappen wird. Ich hatte ja sogar den Traum, vielleicht in der vergangenen Saison am Ende nochmals eingreifen zu können, das wäre aber zu früh gewesen. Ein genauer Heilungsverlauf ist immer schwer vorherzusehen und es ging einfach darum, für die neue Saison fit zu sein. Das hat funktioniert.

sv98.de: Konntest du denn auch ein wenig Urlaub machen oder stand die freie Zeit noch ganz im Zeichen der endgültigen Gesundung?

Höhn: Sowohl als auch. Ich hatte auch einige Tage Urlaub. Das war auch extrem wichtig nach den Monaten ohne freie Zeit. Es wird zwar oft behauptet, dass ein verletzter Spieler mehr Zeit für andere Dinge habe, aber das ist Humbug. Man verbringt viel Zeit in der Reha und bei Ärzten, da ist man im Alltag stärker eingeschränkt als ein gesunder Spieler. Deswegen tat der Urlaub sehr gut, um ein wenig Abstand zu gewinnen. Aber auch da gab es die Pläne, an die wir uns halten mussten.

sv98.de: Unter anderem hast du in der Sommerpause auch deinen tauchschein gemacht. Ein längeres Vorhaben von dir oder eher eine spontane Eingebung?

Höhn: Das war schon länger geplant, hat sich aber jetzt ein gutes Jahr gezogen. Da kam auch die Verletzung dazwischen, da musste ich jetzt etwas nachholen.

sv98.de: Mittlerweile ist die Urlaubszeit vorbei. In dieser Woche seid ihr mit verschiedenen Tests in die Vorbereitung gestartet. Nicht unbedingt die schönsten Tage für einen Fußballer…

Höhn: Wir wissen, dass diese Tests dazugehören. Ändern kann man es sowieso nicht, deswegen ziehen wir das alle natürlich durch. Speziell für die athletische und medizinische Abteilung sind diese Grundwerte sehr wichtig, um zu wissen, wo wir stehen. Das ist schon sehr vernünftig, aber natrülich freuen wir uns alle auf den Platz.

sv98.de: Wie interessiert bist du an deinen Werten und welche Schlüsse könnt ihr auch daraus ziehen?

Höhn: Speziell die individuellen Zusatzeinheiten, die jeder Spieler absolviert, orientieren sich sehr stark daran. Da bekommt man ein gutes Feedback und kann die eigenen Pläne anpassen, weil klar ist, woran jeder Spieler arbeiten kann und vielleicht auch muss.

sv98.de: Vergleicht ihr die Werte im Team?

Höhn: Im Spaß macht man das während der Tests ganz gerne. Aber im Nachgang spielt das keine Rolle mehr. Es geht eher um kleine Sticheleien und das Necken während der verschiedenen Übungen. Es ist ja auch nicht so, dass wir die Werte danach in die Kabine hängen und schauen, wer der Beste gewesen ist.

sv98.de: Sehr groß dürfte hingegen die Vorfreude auf den Samstag und das erste Training sein. Bei dir nochmal im speziellen? Schließlich gab es seit Anfang März kein normales Mannschaftstraining für dich…

Höhn: Ich freue mich unheimlich auf den Platz und den normalen Fußballalltag. Es war eine schwierige und harte Zeit und ich sehr glücklich, dass ich jetzt wieder gesund bin.

sv98.de: Wirst du trotzdem mit einer gewissen Vorsicht in die erste Einheit gehen? Hat man die Verletzung vielleicht doch noch irgendwo im Hinterkopf?

Höhn: Nein. Ich werde direkt reinfetzen. (lacht) Ansonsten macht es auch keinen Sinn. Ich habe in den letzten Wochen den nötigen Abstand zur Verletzung bekommen und gemerkt, dass der Fuß stabil ist. Mit diesem guten Gefühl gehe ich morgen auf den Platz.

sv98.de: Erstmals wird Markus Anfang die Einheit leiten. Ihr habt ihn in dieser Woche ein wenig kennengelernt, wie ist der erste Eindruck?

Höhn: Man kann sich sehr gut mit ihm unterhalten, wie mit dem gesamten Trainerteam. Es macht Spaß, sich mit ihm über Fußball auszutauschen, aber wir haben auch schon über zwei, drei andere Themen geredet. Er hat auf jeden Fall die Woche genutzt, um mit allen Spielern ein paar Worte zu wechseln und sich ein wenig kennenzulernen. Und jetzt freuen wir uns alle auf die gemeinsame Arbeit auf dem Platz.

sv98.de: Ansonsten bist du auf nicht all zu viele neue Gesichter gestoßen. Mit Lukas Mai gibt es bislang nur einen externen Neuzugang. Du hast schon einige Umbrüche hier miterlebt. Schön, dass nun ein Großteil der Mannschaft bestehen bleibt?

Höhn: Erstmal ist es sehr wichtig, dass wir zum Auftakt eine vernünftige Gruppengröße beisammenhaben. Im Fußball gibt es immer Veränderungen, das ist ganz normal. Auf Ab- und Zugänge stellt sich jeder ein. Aber es ist super, dass das Grundgerüst weiterhin vorhanden ist.

sv98.de: Offen kommuniziert wurde von Beginn an die Suche auf der Innenverteidigerposition, auf der du ja auch Zuhause bist. Mit Mai ist ein Neuer da, Augen und Ohren sind aber weiterhin offen. Verfolgst du diese Suche genau oder bist du da ganz entspannt?

Höhn: Es wäre schwierig gewesen, mit zwei Innenverteidigern in die Saison zu gehen. Deswegen war es ganz klar, dass wir noch zwei Leute brauchen werden. Mit Lukas ist der erste da und wir brauchen auch noch einen zweiten. Wir brauchen vier spielfähige Innenverteidiger auf dem Platz. Und die Zeiten sind vorbei, in denen ich die Gerüchteküchen beobachte und mir Gedanken mache, wer kommen könnte. Konkurrenz gibt es immer und das ist auch wichtig. Aber ich bin selbstbewusst und bin sicher, dass ich meine Spiele machen werde.

sv98.de: Ein Selbstvertrauen, das du nach der letzten Saison auch haben kannst Bis zu deiner Verletzung hast du mit Ausnahme von einer Partie alle Spiele absolviert, immer auf der Position in der Innenverteidigung. Dieser klare Stammplatz auf deiner Lieblingsposition war in Darmstadt nicht immer gegeben. Lässt dich das mit breiter Brust in die Vorbereitung gehen?

Höhn: Natürlich nehme ich dieses Selbstvertrauen mit. Ich weiß, dass ich der Mannschaft in der Vorsaison helfen konnte und das will ich wieder tun. Auf dem Platz stehen und dem Team mit meiner Leistung helfen.

sv98.de: Auch hast du die Rolle als Lautsprecher in der Viererkette angenommen, sehr viel kommuniziert und gelenkt. Ist das etwas, was mit den Jahren immer stärker geworden ist, wie du dich mit 28 automatisch auch in der Rolle eine Führungsspielers siehst?

Höhn: Über die Jahre und den Erfahrungen verändert sich das schon, dazu kommt das Standing, das man als Spieler in einer Mannschaft hat. Ich glaube schon, dass die Jungs mittlerweile auf das vertrauen, was ich sage und mir auch zuhören. Deswegen versuche ich, in jedem Training und Spiel Kommandos zu geben und auch eine Führungsrolle zu übernehmen.

sv98.de: Zumal auch viele junge Spieler im Kader stehen, die sicherlich den ein oder anderen Rat gebrauchen können…

Höhn: Ich stehe immer für Fragen bereit und bin da für die Jungs. Ich weiß selbst, wie man sich fühlt, wenn man als junger Spieler zu den Profis aufrückt und da freut man sich, wenn einer der erfahrenen Spieler sich Zeit nimmt und Hilfe anbietet. Da versuche ich weiterzugeben, was mir früher beigebracht worden ist.

sv98.de: Macht ihr euch so früh in der Vorbereitung schon Gedanken über Ziele für die Saison?

Höhn: Sicherlich hat jeder persönliche Ziele, ich auch. Und natürlich gibt es auch Ziele, die wir als Mannschaft erreichen wollen. Aber wir standen noch nicht einmal zusammen auf dem Platz, deswegen ist es jetzt der falsche Zeitpunkt, um konkret zu werden. Wir müssen uns als Mannschaft mit dem Trainerteam kennenlernen, gemeinsam entwickeln und die Spielphilosophie verinnerlichen. Und intern werden wir uns dann mit Sicherheit unsere Ziele setzen, die es auch braucht, wenn man erfolgreich sein möchte.

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RE: Pressebericht

#53 von abby , 03.08.2020 22:04

"echo-online.de" (31. Juli 2020, 16:18 Uhr): " `Ich weiß, dass Yannick Stark eine Identifikationsfigur ist´ / Darmstadts neuer Trainer Markus Anfang spricht im großen ECHO-Interview über den Stand bei der Kaderplanung, seine Spielphilosophie und warum Yannick Stark keinen Vertrag erhielt." *
https://www.echo-online.de/sport/fussba ... t_22030663

DARMSTADT - An diesem Samstag beginnt beim Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98 das Mannschaftstraining. Sechs Wochen bleiben Trainer Markus Anfang und seinem Team, die Lilien auf die Mitte September beginnende Saison vorzubereiten. Wegen Corona sowie aus wirtschaftlichen Gründen verzichtet der SV 98 in diesem Sommer auf ein Trainingslager im Ausland. Wie geht Markus Anfang seine neue Aufgabe an? Wie weit sind die Kaderplanungen? Und warum erhielt Yannick Stark keinen Vertrag mehr?
Herr Anfang, haben Sie sich in Darmstadt schon eingelebt?
Ja, das war recht einfach. Ich habe frühzeitig eine Wohnung gehabt. Ich war schon oft in der Stadt und war viel mit dem Fahrrad unterwegs. Alles gut, das passt.
Gehen Sie durch die Stadt wie jeder andere auch?
Klar, das habe ich überall so gemacht. Ob als Spieler oder Trainer. Ich habe keine Berührungsängste, halte mich aber natürlich an die Corona-Regeln.
ZUR PERSON

Markus Anfang (46) ist seit dieser Saison Trainer des SV Darmstadt 98. Der gebürtige Kölner war von 2013 bis 2016 Nachwuchstrainer bei Bayer Leverkusen. Im August 2016 übernahm er die Verantwortung beim Drittligisten Holstein Kiel, mit dem er in die Zweite Liga aufstieg. Fast wäre ein Jahr später der Durchmarsch in die Bundesliga geglückt, doch Kiel scheiterte in der Relegation am VfL Wolfsburg. Anfang wechselte 2018 zum 1. FC Köln, wo er drei Spieltage vor Saisonende nach der 1:2-Niederlage gegen den SV Darmstadt 98 entlassen wurde - obwohl Köln Tabellenführer war. Sein Vertrag in Darmstadt läuft bis 2022.

Als Spieler hatte er bei Fortuna Düsseldorf, Schalke 04, FC Tirol Innsbruck, 1. FC Kaiserslautern, Energie Cottbus, MSV Duisburg, Wacker Innsbruck und Eintracht Trier unter Vertrag gestanden.
Wie empfinden Sie die Menschen in Südhessen?
Als total nett. Wenn mich einer erkennt, kommt er auf mich zu und wünscht mir alles Gute und viel Erfolg. Alles ist bis jetzt positiv.
Pendeln Sie zwischen Darmstadt und Köln?
In der Vorbereitungsphase ist das fast nicht möglich. Aber wenn die Zeit es zulässt, kommt meine Familie oder ich fahre nach Köln.
Bislang gibt es mit Lukas Mai erst einen Neuzugang. Wie weit sind die Kaderplanungen?
Es ist ja bekannt, dass wir den Kader verkleinern müssen aufgrund der wirtschaftlichen Situation. Acht Spieler aus dem Kader der vergangenen Saison sind gegangen. Und Spieler, die wir verpflichten, müssen in unsere finanziellen Leitplanken passen.
Weiterführende Links
Darmstadt 98 trennt sich von Ozegovic
Auftakt bei den Lilien mit Corona-Tests
Das Jugendkonzept von Darmstadt 98 trägt jetzt Früchte
Krombacher statt Darmstädter Brauerei bei Darmstadt 98
Jüngst wurde der Vertrag mit Ognjen Ozegovic aufgelöst. Geht auch Johannes Wurtz?
Wir haben ihm mitgeteilt, dass wir nicht mit ihm planen. Die Betonung liegt auf "wir". Denn es bedeutet ja nicht, dass ich derjenige bin, der alleine den Kader zusammenstellt. Das waren Themen, die vorher schon auf dem Tisch lagen, beide Spieler haben in der vergangenen Saison wenig bis gar keine Einsatzzeiten gehabt.
Mitte April unterschrieben Sie Ihren Vertrag in Darmstadt. Wann begann Ihr Einfluss auf den Kader?
Im Grunde sofort. Zunächst hatte ich mit Dimitrios Grammozis gesprochen. Er hat es begrüßt, dass ich frühzeitig mit den Spielern spreche, deren Verträge auslaufen, damit sie Klarheit haben und keine Unruhe aufkommt. Das war natürlich ein schmaler Grat. Wie viel kann man sich reinhängen, wo nimmt man sich wieder raus? Aber ich bin nunmal mit für den Kader verantwortlich.
Viele Fans kritisierten, dass der Vertrag mit Yannick Stark nicht verlängert wurde. Was waren die Gründe?
Wir haben einen sehr engen finanziellen Spielraum und mit diesem Rahmen muss man sich natürlich die Baustellen im Kader konzentrieren. Und diese ist primär die Innenverteidigung Als wir mit den Planungen gestartet haben, hatten wir nur Patric Pfeiffer. Mehr nicht. Immanuel Höhn hatte zu dem Zeitpunkt keinen Vertrag, Dario Dumic und Nicolai Rapp waren nur ausgeliehen, Mathias Wittek fehlt noch länger. Es war zudem klar, dass in Folge von Corona der Etat um 2,5 bis 4 Millionen Euro reduziert werden muss. Also muss der Kader verkleinert werden. Auf Yannicks Positionen haben wir genügend Spieler, die unter Vertrag stehen. Ich weiß, dass Yannick Stark ein guter Spieler und eine Identifikationsfigur ist. Aber wir müssen da leider rational denken: Wir können nicht gefühlt acht zentrale Mittelfeldspieler unter Vertrag haben, von denen vier auf der Bank sitzen und dafür zu wenige Innenverteidiger haben. Das wäre fahrlässig. Wir müssen versuchen mit dem, was wir haben, eine Mannschaft zusammenzubauen.
Wäre es denn überhaupt eine Option gewesen, eine Ablöse für Dario Dumic oder Nicolai Rapp zu zahlen?
Die Vorgabe war, dass wir keine Spieler verpflichten können, die Ablöse kosten. Es ist nicht leicht in dieser Coronaphase. Klar muss man darüber nachdenken, wenn es die wirtschaftliche Lage erlaubt, einen Spieler zu kaufen. Aber mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.
Es gibt immer wieder Wechselgerüchte um Mittelfeldspieler Victor Palsson und Stürmer Serdar Dursun. Gibt es eine finanzielle Schmerzgrenze oder schließen Sie einen Wechsel kategorisch aus?
Wir haben uns klar positioniert: Palsson bleibt. Wenn es ein Angebot gäbe und Serdar gehen wollte, bräuchten wir einen adäquaten Ersatz.
Gibt es für Sie bei der Kaderzusammenstellung eine Idealgröße?
Nein. Das ist eine Frage der Qualität. Ziel ist es, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Aber die Spieler müssen in unsere wirtschaftlichen Gegebenheiten passen.
Wie schätzen Sie die Chancen von jungen Spieler wie Ensar Arslan, Silas Zehnder oder Henry Crosthwaite ein, sich in der Zweiten Liga zu etablieren?
Junge Spieler schaffen es leichter, in die Mannschaft zu rutschen und Spielanteile zu bekommen, wenn die Mannschaft funktioniert, wenn das Gerüst steht. Dann kann man leichter junge Spieler integrieren. Daher ist es wichtig, dass wir ein gutes Gerüst zusammenbekommen. Nur wenn die Mannschaft stabil ist, können junge Spieler herangeführt werden.
Sie sind mit Kiel aufgestiegen, im Grunde auch mit Köln. Ist das der "Anfang-Stil"?
Wenn Sie das sagen (lacht). Aber das steht und fällt mit deinen Spielern und dem Funktionsteam. Es muss alles funktionieren. Aber das braucht Zeit, da muss man auch Geduld haben. In Kiel sind wir auch nicht gleich nach oben geschossen.
Wie würden Sie ihre Spielphilosophie beschreiben?
Wir wollen aktiv sein und es auf dem Feld selbst bestimmen. Aber das erarbeiten wir mit der Mannschaft, nichts ist in Stein gemeißelt. Letztlich ist es eine Frage des Kaders.
Der noch nicht komplett ist...
Wir müssen trotz der Corona-Folgen einen Kader aufbauen, der es ermöglicht, rotieren zu können, denn es wird eine spezielle Saison ohne Winterpause. Der Kader wird klein sein, weil es das Budget nicht anders hergibt. Wir müssen Spieler finden, die nicht nur eine Position bekleiden können. Aber die suchen alle. Daher gestaltet sich das alles sehr schwierig.
Was hat den Ausschlag gegeben, nach Darmstadt zu kommen?
Der SV 98 ist ein Verein mit Tradition. Ich sehe hier viel Potenzial. Ich hatte das Gefühl, dass es vom Menschlichen und Sportlichen passt. Der Verein will nicht stagnieren, sondern sich weiterentwickeln. Immer im Rahmen der Möglichkeiten. Für mich ist es wichtig, dass nicht nur verwaltet, sondern der nächste Schritt getan wird.
Ihr Ziel für diese Saison?
Guten Fußball spielen, Spieler weiterentwickeln und am liebsten natürlich erfolgreich sein.


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RE: Pressebericht

#54 von abby , 03.08.2020 22:07

"kicker.de" (01. Aug. 2020): "Trainingsauftakt in Darmstadt / Coach Anfang ist vom Team begeistert"
https://www.kicker.de/780874/artikel/co ... begeistert

DARMSTADT - "Wir sind alle Fußballer, der Ball muss rollen. Ich bin begeistert, wie das Training gelaufen ist." Darmstadts neuer Trainer Markus Anfang war nach der ersten Trainingseinheit des Fußball-Zweitligisten am Samstag angetan von seinem neuen Team. Sechs Wochen Vorbereitung liegen vor den Lilien, ehe es am zweiten Septemberwochenende mit der DFB-Pokalpartie beim Drittligisten 1. FC Magdeburg in die neue Saison geht. Eine Woche später folgt dann der Zweitliga-Auftakt. Der Kader ist noch nicht komplett, vor allem in der Defensive besteht noch Handlungsbedarf.
Spekulationen um Rückkehr von Nicolai Rapp
Als einziger Neuzugang steht bislang Lukas Mai fest, der von Bayern München für ein Jahr ausgeliehen wurde. "Lukas war Leistungsträger bei Bayern München II. Er hat zudem regelmäßig mit der ersten Mannschaft trainiert und ist trotz seines Alters ein echter Leadertyp", sagt Anfang über den U21-Nationalspieler.

Bei der Suche nach weiteren Spielern wird spekuliert, ob Nicolai Rapp ans Böllenfalltor zurückkehrt. "Nicolai Rapp kann mehrere Positionen spielen. Er hat bei uns in der vergangenen Saison gute Leistung abgeliefert. Klar ist er ein Spieler, der zu uns passen könnte", zeigt Darmstadts Sportlicher Leiter durchaus Interesse an dem 23 Jahre alten Abwehrspieler. Zu konkreteren Aussagen lässt er sich allerdings nicht hinreißen. Rapp, der noch bei Union Berlin unter Vertrag steht, trat die Reise des Bundesligisten ins Trainingslager nicht mit an. Und damit nahmen die Spekulationen um eine Rückkehr zum SV 98 Fahrt auf.

Auf dem Transfermarkt tut sich in der ersten Saison nach Corona momentan nicht viel. Da ist der SV 98 keine Ausnahme. Das beunruhigt Wehlmann allerdings nicht. "Wir befinden uns in Gesprächen. Wir haben noch sechs Wochen Zeit und machen uns keinen Druck. Die Marktlage hat sich verändert, es ist schwieriger als in vergangenen Jahren. Spieler und Vereine loten ihre Perspektiven aus. Derzeit ist es aber noch zäh." Wobei Wehlmann und Anfang natürlich den Kader so schnell wie möglich zusammen bekommen wollen.
Kennenlernen im Trainingslager
Bislang haben die Darmstädter drei Freundschaftsspiele vereinbart. Das erste steht am kommenden Samstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit beim Hessenligisten Viktoria Griesheim an. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich die Lilien bereits in einem Kurztrainingslager (7. bis 11. August) im Golfhotel Gernsheim. Trainiert wird während dieser Zeit beim SV Hahn. Das Trainingslager steht unter dem Motto: Spieler und das neue Trainerteam sollen sich besser kennenlernen.

Zudem wurden Partien beim Regionalligisten FSV Frankfurt (15. August) sowie beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden (22. August) ausgemacht. Zumindest zwei weitere sollen noch ausgetragen werden, nach Möglichkeit gegen höherklassige Mannschaften.


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RE: Pressebericht

#55 von abby , 03.08.2020 22:08

"Ich werde hier viel lernen"

02.08.2020 Profis

Bereits mit 18 Jahren absolvierte Lukas Mai zwei Bundesligaspiele für den FC Bayern, noch Anfang Juli trainierte der Innenverteidiger regelmäßig mit dem Rekordmeister, mit der zweiten Mannschaft kürte er sich zum Drittliga-Meister. Nun die Leihe nach Darmstadt. Wo der 20-Jährige den nächsten Schritt machen möchte.

"Ich werde hier viel lernen", so der gebürtige Dresdner mit Blick auf die bevorstehende Zeit in Südhessen. Der Schritt nach Darmstadt sei eine bewusste Wahl gewesen, ausschlaggebend dafür insbesondere die Gespräche mit dem Trainerteam. Bestätigt sieht sich Mai nun bereits nach einer knappen Woche mit der Lilie auf der Brust: "Die ersten Eindrücke sind absolut positiv. Die Jungs haben mich super aufgenommen, mich überall mithingenommen. Wir harmonieren schon sehr gut."

Auf ehemalige Mitspieler ist der U20-Nationalspieler im Kader zwar nicht getroffen, speziell zu einem Duo hatte der Blondschopf aber zuvor bereits eine spezielle Verbindung: "Tobi Kempe und Erich Berko habe ich in Dresden früher selbst im Stadion zugeschaut. Da ist es schon eine Ehre, nun mit ihnen auf dem Platz zu stehen."

Sich selbst bezeichnet der gebürtige Dresdner als "spielstarken" Innenverteidiger, der "jede Aktion mit einhundert Prozent angeht." So auch die Aufgabe in Darmstadt. "Ich möchte hier das lernen, was mir in meiner Entwicklung noch fehlt." Die Kombination aus "spielerischem Ansatz und körperlichem Spiel", die er beim SV 98 erwartet, passt dabei augenscheinlich sehr gut zu dem körperlich robusten Neuzugang. Und auch die Gegebenheiten am Böllenfalltor stellen Mai mehr als zufrieden. Trotz der Premium-Erfahrungen beim Aushängeschild des Deutschen Fußballs in München. "Es gibt hier alles, was ich brauche. Viel wichtiger ist sowieso, dass die Menschen top sind. Und das ist hier der Fall. Ich habe schon gemerkt, dass ich mit jedem Problem zu ihnen gehen kann. Sie nehmen mich dann auch mal in den Arm und zeigen mir, wo es lang geht."

Nun hofft der Rechtsfuß darauf, möglichst schnell den optimalen Fitnesszustand zu erreichen, um dann in absehbarer Zeit auch im Merck-Stadion aufzulaufen. Im Optimalfall natürlich vor den Lilienfans: "Die anderen Spieler haben mir schon erzählt, dass die Fans bei den Heimspielen natürlich sehr gefehlt haben. Diese Stimmung hier möchte ich unbedingt erleben. Ich hoffe, dass es bald wieder möglich ist."

Zumal Mai auch musikalisch längst beim SV 98 angekommen ist: "Mein Bruder und ein Kumpel haben schon früher das Lilien-Lied gesungen und es sehr gefeiert."

Höchste Zeit also, dass die neue Nummer 17 zu Alberto Coluccis Klängen am Böllenfalltor einläuft.

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#56 von abby , 03.08.2020 22:08

lilienblog.de
Zähe Kaderplanung beim SV Darmstadt 98
https://www.lilienblog.de/2020/08/02/za ... mstadt-98/


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RE: Pressebericht

#57 von abby , 03.08.2020 22:10

lilienblog.de
Fabian Holland: "Das saugen wir erstmal alles auf"
https://www.lilienblog.de/2020/08/03/fa ... stmal-auf/Fabian Holland spricht über die ersten Tage mit dem neuen Trainer Markus Anfang, die Kaderplanung, seine Rolle als Kapitän und das anstehende Trainingslager. Das sagt Holland …
über die ersten Eindrücke mit dem neuen Trainer Markus Anfang:

Wie bei jedem Trainer merke man schon nach den ersten Einheiten, dass etwas Neues dabei sei. „Das saugen wir erstmal alles auf.“ Für die Außenverteidiger gebe es im Spielaufbau ein paar Neuerungen, die vielleicht etwas ungewöhnlich seien, aber einen positiven Effekt hätten, um den Gegner zu bearbeiten. „Das ist definitiv interessant.“
über den bislang einzigen Neuzugang Lars Lukas Mai:

„Ein kräftiger Spieler mit einem sehr guten Spielaufbau, der schon in den ersten Tagen lautstark mit dabei sei“, sagt Fabian Holland über seinen neuen Kollegen in der Abwehr. Man sehe schon jetzt, dass er der Mannschaft weiterhelfen werde.
über die zähe Kaderplanung:

Das habe er in seiner bei den Lilien sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht: „Letztes Jahr waren wir am ersten Tag gefühlt schon vollzählig“, sagt er. „Aber es ist auch schon passiert, dass wir am ersten Tag nur zu zehnt trainiert haben.“ Natürlich werde sich noch etwas tun. „Aber wir haben jetzt schon einen ordentlichen Kader. Darauf lässt sich aufbauen.“
über seine Rolle als Kapitän und die Erwartungen des Trainers:

„Wir haben schon miteinander gequatscht“, sagt Fabian Holland. Der Trainer habe über seine Vorstellungen gesprochen. Umgekehrt habe er ihn als Kapitän aber auch nach den Abläufen im Team gefragt. „Was gut geklappt hat, wollen wir ja auch nicht unbedingt ändern. So sieht er das aus.“ Der Austausch mit Trainer und Co-Trainer sei wichtig. „Er hat gesagt, dass wir immer kommen können, wenn irgendetwas ist.“ Ob er Kapitän bleibe, wisse er nicht. „Da habe ich noch nichts gehört. Das lasse ich auf mich zukommen.“
über den Verzicht auf ein längeres Trainingslager:

„Ich bin ganz froh, dass es kein Lauftrainingslager gibt“, räumt der 29-Jährige freimütig ein. „Das habe ich bei Hertha BSC mal erlebt. Da hat man nur die Laufschuhe mitgenommen. Und dann kam später erst der Ball dazu.“ Die Mannschaft nehme es, wie es komme. Ein Trainingslager habe meist Vor- und Nachteile: „Aber es ist schön, mit den Jungs Zeit zu verbringen.“
ob er als junger Papa nicht froh ist, mal ein paar Nächte ohne Babygeschrei zu verbringen:

„Natürlich nicht“, sagt er lachend und an die Journalisten gewandt: „Ihr nehmt ja alles auf, das kommt dann in die Zeitung und meine Frau liest das ja auch.“ Er genieße jeden Tag zu Hause, auch wenn es manchmal anstrengend sei. „Jeder Tag ist aufregend. Jeder Tag ist anders. Das Positive überwiegt definitiv!“


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RE: Pressebericht

#58 von abby , 03.08.2020 22:11

Echo Online
plus
Neue Anforderungen für die Lilien-Verteidiger
Lilien-Kapitän Fabian Holland schildert seine ersten Eindrücke vom neuen Trainer Markus Anfang. Darüber hinaus ist die Entscheidung in Sachen vierter Localplayer wohl gefallen.
https://www.echo-online.de/sport/fussba ... r_22042734

DARMSTADT - Fabian Holland ist mittlerweile das Urgestein der Lilien. Bereits seit 2014 steht der Linksverteidiger beim Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98 unter Vertrag. Und hat damit schon einige Sommertrainingslager unter diversen Trainern (Dirk Schuster, Norbert Meier, Torsten Frings, Dimitrios Grammozis und nun Markus Anfang) mitgemacht.
"Bislang ist es schon recht anstrengend. Da sind jetzt schon ein paar neue Sachen dabei, wie bei jedem Trainer. Wir saugen das erstmal alles auf und sind froh, dass es wieder losgeht", sagt der 30-Jährige. Was nach wenigen Einheiten auffällt: Es soll wohl vieles in Spielformen erarbeitet, werden - stets mit Ball. "Ich bin froh, dass es kein echtes Lauftrainingslager gibt. Aber das gab es, seitdem ich in Darmstadt bin, eh noch nicht", fügt Holland an. Solch einen Vorbereitungsteil - bei Fußballern höchst unbeliebten - erlebte Holland vor seinem Wechsel nach Darmstadt zuletzt bei Hertha BSC mit.
Anfang setzt auf viel Ballbesitz und Pressing
Anfang setzt in seiner taktischen Grundausrichtung auf viel Ballbesitz. Und damit auf frühes Stören des Gegners. "Er hat andere Vorstellungen, speziell für Außenverteidiger im Spielaufbau", sagt Holland, ohne ins Detail zu gehen. Es wird ohnehin eine andere Saison geben. Durch das späte Ende der Spielzeit 2019/20 begann die Vorbereitung auf die nächste Saison erst vor gut einer Woche mit medizinischen Tests, seit Samstag sind die Lilien im Mannschaftstraining. Im Winter hingegen wird es kein Trainingslager geben, da es für die Mannschaften, die die zweite Runde im DFB-Pokal erreichen, keine Pause geben wird. Denn die zweite Pokalrunde wird am 22./23. Dezember gespielt, bereits am 2. Januar geht es in der Zweiten Liga weiter.

Solche englischen Verhältnisse sind in Deutschland ungewöhnlich. "Wir nehmen es, wie es ist. Wir können es eh nicht ändern", nimmt Holland die neue Situation schulterzuckend hin. Zumal er auch schon im Sommer beim SV 98 die unterschiedlichsten Dinge miterlebt hat. "Letztes Jahr waren beim Auftakt im Grunde schon alle Spieler da gewesen. Es gab aber auch schon Einheiten, wo wir am ersten Tag zu zehnt auf dem Platz standen." Wie vor einigen Jahren unter Dirk Schuster, der die Transferperiode meist bis zum letzten Drücker ausnutzte und oft mit einem Rumpfteam in die Vorbereitung startete.
Lukas Mai fühlt sich schon pudelwohl
Dass mit Lukas Mai erst ein Neuzugang (bei acht Abgängen) zu verzeichnen ist, sieht Holland nicht als Problem an. "Wir haben jetzt schon einen ordentlichen Kader, denn wird sind so gut wie möglich zusammengeblieben. Darauf lässt sich aufbauen."
Mit Alexander Vogler trainiert ein weiterer Jugendspieler mit der ersten Mannschaft. Nach Leon Müller, Silas Zehnder und Ensar Arslan dürfte er der vierte Nachwuchsspieler werden, der unter Vertrag genommen wird und damit die Localplayer-Anforderungen des SV 98 erfüllt wären. In den Trainingseinheiten wird Vogler, der eigentlich ein zentraler Mittelfeldspieler ist, derzeit vorwiegend auf der für ihn ungewohnten Verteidigerposition eingesetzt.
Neuzugang Lukas Mai fühlt sich bereits pudelwohl beim SV 98. "Er ist ein sehr kräftiger Spieler mit gutem Spielaufbau. In den ersten Tagen ist er schon lautstark dabei. Das ist auch wichtig auf dieser Position. Er wird uns weiterbringen", ist Routinier Holland guter Dinge. Mai, 20 Jahre alter Innenverteidiger, wurde für ein Jahr von Bayern München ausgeliehen.
Die Hoffnung, dass Nicolai Rapp am Montag im Lilien-Training wieder die Stiefel schnüren würde, erfüllten sich indes nicht. Es ist weiter ruhig auf dem Transfermarkt, Vereinswechsel sind eine zähe Angelegenheit. Vielleicht tut sich bis Ende der Woche ja noch etwas, ehe der SV 98 am Freitag ein Kurztrainingslager im Golfclub Gernsheim bezieht.


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abby
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RE: Pressebericht

#59 von abby , 03.08.2020 22:24

liga-zwei.de
Darmstadt 98: Interview mit Carsten Wehlmann
"Uns erwartet eine sehr spezielle Saison.“
https://www.liga-zwei.de/darmstadt-98-i ... -wehlmann/

Der Aufschwung vom SV Darmstadt 98 hängt eng mit Carsten Wehlmann zusammen. Im Februar 2019 wurde er vom Sportkoordinator zum Sportlichen Leiter befördert und schloss die vergangene Saison auf Tabellenplatz 5. ab. Mit Liga-Zwei.de spricht der 48-Jährige über die bevorstehende Saison, über die Aufstiegsfavoriten, über Stürmer Serdar Dursun und über seine Vergangenheit in Katar.

Herr Wehlmann, der SV Darmstadt 98 hat die vergangene Saison auf einem beachtlichen 5. Tabellenplatz abgeschlossen. Wächst im Vereinsumfeld nun der Traum vom Aufstieg?
Wehlmann: „Der 5. Tabellenplatz war ein großer Erfolg. Man darf aber nicht vergessen, dass wir einen relativ schwierigen Start hatten und zwischenzeitlich auf Tabellenplatz 17 standen. Wir müssen nun erst einmal schauen, dass wir den Kader gut zusammenstellen. Wir haben relativ viele Spieler abgegeben und müssen Etat sowie Kader verkleinern. Insgesamt erwartet uns eine sehr spezielle Saison. Wir werden vom 18. September an fast durchgängig die ganze Saison spielen und haben keine Wintervorbereitung wie sonst.“

Wer sind für Sie die Aufstiegsfavoriten 2021?
Wehlmann: „Es gibt immer zwei oder drei Mannschaften in der 2. Bundesliga, die aufsteigen möchten. Vereine wie der Hamburger SV, Fortuna Düsseldorf, Hannover 96 oder der 1. FC Nürnberg haben diesen Anspruch und verfügen auch über ein anderes Budget als der SV Darmstadt 98.“
über die Spielidee Anfangs
„ Er steht für einen sehr aktiven Fußball und möchte das bei uns einbringen ”
Carsten Wehlmann

Sie haben bei Holstein Kiel als Chefscout und Kaderplaner eng mit Markus Anfang zusammengearbeitet, den Sie nun zum neuen Trainer ernannt haben. Bestand in der Zwischenzeit ein regelmäßiger Kontakt zwischen Ihnen?
Wehlmann: „Natürlich tauscht man sich immer mal wieder aus und trifft sich in den Stadien. Aber es gab keinen regelmäßigen Kontakt.“

Ob nun bei Holstein Kiel oder beim 1. FC Köln: Markus Anfang hat seine Mannschaft stets in die Top-3 geführt. Was zeichnet ihn als Trainer aus?
Wehlmann: „Er verfolgt eine sehr klare Spielidee und lässt einen sehr aktiven Fußball spielen. Er ist sehr akribisch im Umgang mit der Mannschaft, holt zudem die Spieler ab und entwickelt sie weiter. Von daher ist es nicht überraschend, dass er bei anderen Vereinen Erfolg hatte. Wir sind froh, dass wir ihn für uns gewinnen konnten.

Erwarten Sie, dass Markus Anfang eine ähnliche Spielphilosophie fortführt wie sein Vorgänger Dimitrios Grammozis?
Wehlmann: „Man kann die Trainer nicht miteinander vergleichen. Das wäre beiden gegenüber nicht gerecht. Seitdem ich hier in Darmstadt Sportlicher Leiter bin, haben wir die Spielidee ein Stück weit verändert. Markus hat aber seine eigenen Vorstellungen. Er steht für einen sehr aktiven Fußball und möchte das bei uns einbringen.“
über Lars Lukas Mai
„ Wir trauen ihm viel zu ”
Carsten Wehlmann

Stürmer Serdar Dursun geht in sein letztes Vertragsjahr. Sie haben durchblicken lassen, dass Sie sich bei einem passenden Angebot einen Verkauf vorstellen könnten. Ist damit in Zeiten von Corona überhaupt zu rechnen?
Wehlmann: „Seine Qualität als Stürmer spricht für sich. Er hat bei uns noch ein Jahr Vertrag. Grundsätzlich sind wir froh, diesen Spieler bei uns zu haben. Wenn es ein Angebot gibt, müssen wir uns darüber Gedanken machen. Ein Spieler dieser Kategorie hat aber seinen Wert, schließlich müssten wir auch einen passenden Ersatz finden.“

Die personelle Lücke in der Innenverteidigung haben Sie mit einer Ausleihe von Lars Lukas Mai geschlossen, der vom FC Bayern München kommt. Der 20-Jährige hat zwar mit den Profis der Bayern trainiert, spielte aber für deren zweite Mannschaft in der 3. Liga. Kann er die Abgänge von Nicolai Rupp und Dario Dumic direkt kompensieren?
Wehlmann: „Lukas ist ein sehr gut ausgebildeter Spieler und bringt viele Qualitäten mit. Er hat bislang noch nicht in der 2. Bundesliga gespielt, dafür aber sehr viel in der 3. Liga und zwei Mal in der Bundesliga. Er ist ein junger Spieler mit viel Potential. Wir trauen ihm viel zu.“

Auf welchen Positionen besteht ansonsten noch Handlungsbedarf?
Wehlmann: „Aufgrund unserer Kaderreduzierung ist es unser Wunsch, Spieler zu finden, die bestmöglich auf zwei Positionen spielen können. Ein Spieler, der beispielsweise sowohl als Sechser wie auch als Innenverteidiger spielen kann und somit unseren Defensivverbund stärkt, wäre hilfreich.“
über etwaige Angebote anderer Vereine
„ Möchte den Weg, den wir hier eingeschlagen haben, fortführen ”
Carsten Wehlmann

Wie planen Sie aktuell den Kartenverkauf und die Zulassung von Zuschauern?
Wehlmann: „Wir wissen bislang noch nicht, ob und wann wir kommende Saison wieder Zuschauer im Stadion haben werden. Für uns am Böllenfalltor wäre es super, die Spiele gemeinsam mit den Fans zu erleben. Aber wir müssen abwarten, ob das realisierbar ist. Die Situation der Pandemie verändert sich ständig.“

Sie haben bewiesen, mit bescheidenden Mitteln eine starke Mannschaft zusammenstellen zu können. Sportchefs mit diesen Qualitäten sind immer, und ganz besonders in diesen Zeiten, heiß begehrt. Wie oft klingelt bei Ihnen eigentlich das Telefon, weil andere Vereine Sie abwerben möchten?
Wehlmann: „(lacht) Das Telefon klingelt sehr häufig – allerdings nicht in dieser Thematik, sondern eher in der Spieler-Thematik. Ich bin sehr glücklich mit meinen Aufgaben hier in Darmstadt und möchte den Weg, den wir hier eingeschlagen haben, fortführen.“

Ihre erste Funktion nach Ihrer aktiven Karriere hatten Sie nicht in Deutschland, sondern als Clubmanager Sport bei der Qatar Stars League (QSL) in Katar. Dort wird 2022 die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen. Welche Erinnerungen haben Sie an die damalige Zeit?
Wehlmann: „Das ist schon sehr lange her. Ich ging im Jahre 2007 nach Katar. Damals war das eine große Herausforderung und ein echtes Abenteuer. Es war für mich das erste Mal, dass ich meine Heimat in Norddeutschland verlassen habe – und dann gleich 8000 Kilometer entfernt von zu Hause. Ich habe dort einen ganz neuen Kulturkreis erlebt. Das war eine sehr schöne Erfahrung. Über die Jahre hat sich in Katar natürlich bestimmt viel verändert. Ich war lange nicht mehr dort, habe aber noch Kontakte nach Katar.

Herr Wehlmann, vielen Dank für das Gespräch!


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RE: Pressebericht

#60 von abby , 19.08.2020 20:12

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Darmstadts Neuzugang gibt sich selbstbewusst
Mai: Ich bin spiel- und lautstark
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